Samstag, 10. Dezember 2022

zu Tiefst

mein leib

zutiefst

er trauert dem nach

was gar nie war


in mir vergeben

lymphen den drüsen

verarbeiten das was gar Nie gewesen 


das jetzt ist passé

die zukunft auch 

fern weht ein dunsthauch 

erinnernder hoffnung am ende der see


greifbar ist nichts was je

Erfüllung versprach


die trauer so gross  in mir

ein keil der mein leben teilt

und ärger sät um mich

nicht gewohnt, als sonnenschein,

schlechtwetter zu sehen 


mein geist - oh so schwach

nur des leibes poren noch wach

verbittert der blick durch die weite des landes

das sicherheit böte 

Käm ich  in nöte


offen gelegt der  plan

langsam komm ich voran


Ist weniger das was ich will 

Das was ich wollte

als das was ich kann



auf einmal

wieder

still

Sonntag, 24. Januar 2021

aus: schmutzige blumen

oh, früchte meiner dummheit
die ihr wahllos am plafond herumhängt
die ihr langsam faulig werdet,
sehnsüchtig wartet auf den fall,
der euch den sich‘ren tod bedeutet

ihr schmeckt so gut!


el dodèl





aus schmerz verkriech ich mich tief in mir

hab angst davor, dass wer ich bin, nicht gut genug sein kann für hier


zu lebzeiten bloss statue geblieben

nichts an mir aus menschlichem leben

als tier mich selbst schon abgeschrieben

da taucht es auf, das bild vom skorpion 
dessen eigener stachel  bremst ihn in seinem tun
wie dem esel die karotte zur motivation
schwebt ihm vornüber bedrohlich ein stachel

-  el dodel

seine welt steht still   -


..doch weiter dreht sich die erde


der bauer pflügt seine felder

die pferde wiehern auf der weide

die möwe erwischt den fisch

nur el dodel andauernd sich selber, 
wie er was sagt bei tisch, wovon sie sagt, dass es nicht hingehört dort 

und als er erneut versucht, 

zu ergreifen ein wort, ist es fort

la dodelle

geräuschlose stille erschaffst du und mir 
bleibt atem und spucke weg vor lauter gier nach momenten mit dir

im zweiklang vereint, frei von sämtlichen schlingen
ertönt das klingen der glocken im himmel
die engel im chor, die beginnen zu rocken
averna verwandelt sich in artischocken

doch das rollende r auf den zungen bleibt stocken
wenn spinnen, die eben noch an fäden hingen, 
denselben verlieren -- durch schneidende klingen
———————————————————
verwickelt am strick deiner eigenen gefühle
bleibt dir zurück nichts als leere und kühle
und hoffnung an mich, deinen retter in not
dessen eigenem boot schon der untergang droht
+++++++++++++++++++++++++++++++
wenn die schatten zweier menschen ineinander zerrinnen
müssen sich nicht auch gleich deren herzen verbinden
darum prüfe, bevor du dich ewig willst binden
ob du nicht eigentlich willst jemand anderen finden

der glaube mit el dodèl auf einer welle
zu schwimmen
macht dich zu seiner  d o d e l l e 


Dienstag, 25. August 2020

auf urlaub

stö d’amoi vor
wie schens dort woa:

vegal ham pfiffn
katzal ham gschnurrt
bleamön hom bliaht

von bienen wor i umschwärmt
d'sonn hot mi gwärmt

von möwen hob i glernt des lautlose gleiten
vom löwenzahn ogschaut die goldanen seiten
  des meer hot ma vazöht vo stürmische zeiten
von die sterne am himmel lass i mi heit no leiten

die luft woa so sanft
alle sorgen vadampft
weich wie seide der wind
aufgnumman von da natur 
wie a eigenes kind

stö da des vor
so schen wie's dort woa
hauptsaison, des ganze jahr

Samstag, 8. August 2020

die neue stille der stadt (corona virus)

quel que soit le confinement de la france
ou le "raté" des autorités autrichiennes -
quand on voit la situation italienne
on apprend ce que c’est que la vraie souffrance!


anstatt dem lärm geniesse ich die stille hier nun
die in die menschen eindringt und beruhigt ihr aller tun
die sich langsam ausbreitet und die stadt regiert
mit einem rhythmus, der so anders auf den straßen pulsiert

so wünsch’ ich mir, dass das virus bald vorbei -- wir wieder frei
doch besinn’ ich mich auch darauf, dass uns etwas bleibt von dieser unwirklichen zeit

..denn ihre seelen bleiben 
sie nahm das virus nicht
lass' ihre schmerzen heilen
darum bitt' ich
https://drive.google.com/uc?export=view&id=1oXFc1M90hc06XA4AnBlBg04DiGP4ghiZ

de l'amour (accueilli comme un ami)

il arrive
il reste
il joue avec nous
et il sort..

à son présence on pense seulement à l’infini
on pense d'avoir trouvé l'essence de la vie on rêve même d‘un retour au paradis 
on jurerait en son nom jusqu'à la mort 
on en est sûr -- il est fait du même bois 
mais tout à coup il est sorti..

et on se trouve seul dans ce monde gris
ayant appris que seulement l'infini ne sera jamais fini et non pas lui

quand même on desire plus de ce goût
ne savant pas pourquoi

peut être parce que l'espoir est beau?
et on laisse tout commencer de nouveau

(Bruxelles)